Das Fach vom Nachbarn erlernen
“Wir wohnten in Amsterdam, neben Fotograf Eddy de Jongh, der mit meinen Eltern befreundet war. Er arbeitete für Vrij Nederland und erstellte journalistische Reportagen und Porträts. Unser Nachbar erstellte auch Fotos von unserer Familie. Das tat er auch noch, als wir später nicht mehr nebeneinander wohnten. Wir blieben mit ihm in Kontakt.
Er erzählte mir, dass es ein schwerer Beruf sei und dass man nicht nur schöne Fotos machen dürfe: ein Teil seines Arbeitstages sei langweilig. Dann müsse man Bürogebäude fotografieren. Er betonte auch, dass man mit seinem Beruf kaum etwas verdiene. Aber das interessierte mich nicht. Ich war bereits in jungen Jahren verrückt auf die Fotografie. Ich fand es faszinierend, dass man die Zeit festhalten konnte. Mit einem Klick konnte man einen beeindruckenden Moment bewahren. Man konnte sogar die Momente sammeln. Unser Nachbar gab mir einen wichtigen Tipp: Er sagte, dass man als Fotograf am besten auf seine Intuition hören solle. Dies konnte er nicht begründen, aber feststellen.”
„Ich war bereits in jungen Jahren verrückt auf die Fotografie und fand es faszinierend, dass man die Zeit festhalten konnte“
Die erste Agfa Clack
“Alles begann für mich mit der Agfa Clack, die ich an meinem siebten Geburtstag geschenkt bekam. Die Kamera war von meinem Vater. Er war auch von Fotografie begeistert. Das wirkte ansteckend.
Ich schoss Fotos von Tieren. Mein Vater druckte meine Fotos selbst aus, indem er Fotopapier mit dem Negativ unter einer Lampe belichtete und diese anschließend im Entwicklerbad, Stoppbad und Fixierer entwickelte.
Zu gegebenem Zeitpunkt erhielt ich auch einen Nebenjob bei einem Fotografen. Ich plaudere stets mit jedem und das hatte ich damals auch. Ich sprach an einem Tag mit dem Nachtportier einer Druckerei. Er schien ein Fotograf zu sein. Ich sagte: „Oh verrückt, das möchte ich auch werden.“ Er sagte: „Na, dann hab ich einige kleine Arbeiten für dich.“ Und so ging ich mit ihm mit, als er Modelle oder Standbilder für Spielfilme fotografieren musste. Meine kleinen Arbeiten bestanden im Tragen von Stativen, der Aufstellung der Blitzleuchten, dem Einrollen der Filmrollen und der Belichtung mit einem Reflektionsschirm. Dort habe ich viel gelernt.”
„In meiner Schulzeit verwendete ich das Badezimmer als Dunkelkammer. Wenn jemand auf die Toilette musste, deckte ich den Kram wieder ab, haha.“
Die erste Spiegelreflexkamera
“Die Fotografie hat mich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr losgelassen. Ca. im Alter von 12 Jahren begonn ich, auf eine Spiegelreflexkamera zu sparen. Die war zu der Zeit so teuer, dass ich sie erst um meinen zwanzigsten Geburtstag herum kaufen konnte.
In der Zeit studierte ich: Ich wohnte in Zimmern und teilte eine Etage mit anderen Hausmitbewohnern. Das gemeinsame Badezimmer benutzte ich als Dunkelkammer. Ich legte eine Platte auf die Toilette und stellte meine Belichtungsmaschine auf dieser ab. In der Duschwanne standen meine Gefässe mit Entwickler, Stoppbad und Fixierer. Wenn jemand auf die Toilette musste, deckte ich den Kram wieder ab, haha.“